Wenn sich trotz aller Mühe nichts ändert – warum dein Körper der Schlüssel ist.
Wir alle kennen das Prinzip: "Denke positiv!", "Ändere dein Mindset und dein Leben verändert sich!" – und ja, Mindset-Arbeit hat definitiv ihre Berechtigung. Doch wenn du merkst, dass du trotz aller Affirmationen, Journaling-Sessions und mentalen Neubewertungen immer wieder in alte Muster zurückfällst, liegt das nicht an deiner Willenskraft. Es liegt daran, dass dein Körper ein Wörtchen mitzureden hat.
Dein Nervensystem: Der wahre Gamechanger
Unser Nervensystem speichert Erfahrungen nicht nur kognitiv, sondern vor allem körperlich. Stress, Trauma oder langanhaltende Anspannung hinterlassen Spuren – nicht nur in unserem Denken, sondern in unserem gesamten System. Dies äußert sich in verschiedenen Formen – z.B. in Form von Spannung, Schmerzen, Enge oder eingeschränkte Beweglichkeit. Somatische Arbeit setzt genau hier an: Statt nur über Veränderung nachzudenken, geht es darum, sie im Körper zu fühlen.
Eine umfassende Studie zu Somatic Experiencing (SE) zeigt eindrucksvoll, wie wir durch gezielte körperliche Arbeit alte Stress- und Traumareaktionen auflösen können. Die Ergebnisse? Eine signifikante Reduktion von Angst, Stress und psychosomatischen Beschwerden. Anders gesagt: Veränderung wird erst dann nachhaltig, wenn unser Körper sie mitträgt.
Warum somatische Arbeit der Schlüssel ist
Wenn du schon einmal versucht hast, eine tiefsitzende Angst oder ein Verhaltensmuster nur mit Verstandeskraft zu verändern, hast du vermutlich erlebt, wie schwer das sein kann. Unser Körper hält unbewusst an alten Schutzmechanismen fest – egal, wie sehr wir uns rational davon lösen wollen.
Somatische Arbeit hilft, diesen Prozess zu durchbrechen, indem sie den Körper aktiv mit einbezieht. Das kann durch Bewegung, Atemtechniken oder gezielte Körperwahrnehmung geschehen. Dadurch wird Einfluss auf dein Nervensystem genommen – es kann aus einem Zustand chronischer Anspannung oder Lethargie in mehr Balance finden. Durch gezielte Impulse lernt es, flexibel zwischen Aktivierung und Entspannung zu wechseln, sodass dein System neue, nachhaltige Muster entwickeln kann, statt weiter im alten Muster zu verweilen.
Dein Körper als Verbündeter
Stell dir vor, du möchtest das Fundament eines Hauses erneuern. Du kannst neue Tapeten anbringen (Mindset-Arbeit) – aber wenn die Grundstruktur marode ist, wird sich das Problem nicht lösen, sondern nach kurzer Zeit wieder sichtbar werden. Somatische Arbeit setzt direkt am Fundament an. Wenn dein Körper Sicherheit und Balance erfährt, wird Veränderung plötzlich nicht nur möglich, sondern fühlt sich auch natürlich an.
Fazit
Mindset-Arbeit ist wertvoll, aber echte Transformation beginnt, wenn dein Körper und Fühlen mit im Boot sind. Wie wäre es, wenn Veränderung und Entspannung kein ständiges Nachdenken bräuchten, sondern sich ganz natürlich wiedereinstellen könnten?
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